Nach den Herausforderungen während der Corona-Pandemie weitet die Bremer Bahnhofsmission ihre Angebote wieder aus. Von der Arbeit machten sich Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer als Vorstandsvorsitzende der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe und Professor Fritz Haase als Kuratoriumsmitglied jetzt bei einem Projektbesuch ein eigenes Bild.

„15.500 Kontakte zählen wir hier in der Bahnhofsmission seit Januar“, sagt Jens Jürgenbering, stellvertretende Leitung der Bahnhofsmission. „Das sind bereits jetzt fast doppelt so viele wie im gesamten vergangenen Jahr. Neu ist unser Konzept: Wir sind kein Café, in dem Menschen ohne eigenen Wohnraum Zuflucht finden. Vielmehr sehen wir uns als Vermittlungsstelle, um Menschen in prekären Lebenssituationen Hilfen aufzuzeigen und als Ratgeber für Menschen auf Reisen. Der Anteil der Reisenden steigt derzeit auf bis zu 25 Prozent.“

Das bundesweite Angebot „Kids on Tour“, bei dem Freiwillige allein reisende Kinder von 6 bis 14 Jahren begleitet hatten, musste 2021 eingestellt werden. Die Bremer Bahnhofsmission überlegt aktuell, wie sie eine mobile Reisebegleitung wieder ermöglichen kann. „Dabei geht es auch um die Begleitung von anderen Menschen mit Einschränkung – egal ob Krankheit oder Alter“, so Jürgenbering.

Vorstand und Kuratorium der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe besuchten die Bahnhofsmission, weil die Caritas Bremen die diesjährige Spende aus dem Bremer Loch am Marktplatz für die gemeinsam mit dem Verein für Innere Mission betriebene Bahnhofsmission zur Verfügung stellt – mehr als 24.000 Euro. „Wir nutzen das Geld für die Aus- und Fortbildung sowie für Veranstaltungen zur Teambildung der insgesamt 22 Freiwilligen. Drei weitere Interessierte befinden sich derzeit mitten in der Einarbeitungsphase. Am Ende dieser Zeit können sie selbst und wir überlegen, ob ein langfristiger Einsatz sinnvoll ist. Zudem haben wir von dem Geld Dienstkleidung gekauft – gerade für den Winter. Es ist wichtig, dass die Mitarbeitenden der Bahnhofsmission auch von Weitem gut erkannt werden.“

Antje Grotheer und Fritz Haase freuten sich, dass der Prozess zur Gewinnung und Einarbeitung so professionell erfolgt. „Das zeigt die hohe Wertschätzung, die Sie den Freiwilligen entgegenbringen“, meint Antje Grotheer. „Ihre Arbeit ist sehr wichtig. Ich habe hier vor ein paar Jahren schon mal einen halben Tag mitgeholfen und z. B. Reisende zum Zug gebracht. Dabei konnte ich einige Hilfesuchende kennenlernen und sehen, wie wichtig das Angebot der Bahnhofsmission ist.“ Den Besuch begleiteten auch Marieke Grupe, Leitung der Bahnhofsmission, Martina kleine Bornhorst, Vorständin des Caritasverband Bremen e. V. und Dr. Thomas Röhr, Vorstandssprecher des Vereins für Innere Mission e. V.

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