Seit vielen Jahren lockt die Aussicht auf ein akustisches Dankeschön der Bremer Stadtmusikanten für eine Geldspende jährlich Tausende zu Bremens größter Sammelbüchse, dem Bremer Loch unter dem Marktplatz. Wenn ein Geldstück den Boden berührt, ertönt einer der Tierlaute von Esel, Hund, Katze oder Hahn. Heute wurde der Deckel dieser populären Spendeneinrichtung von dem Vorsitzenden der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe, Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff, gehoben. Das Ergebnis: Seit Mai 2022 sind 24.259,97 Euro eingegangen. Imhoff: „Das Bremer Loch ist und bleibt eine Institution in Bremen, um das uns wohl so manch andere Stadt beneidet. Dass auch in diesem Jahr so viele Spenden zusammengekommen sind, liegt nicht nur an unserem stimmfreudigen tierischen Quartett, sondern auch an der tatkräftigen Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer.“

Die Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe (WKB), Erfinderin und Hüterin des Bremer Lochs, unterstützt mit diesen Spenden ausgewählte Projekte der Freien Wohlfahrtsorganisationen. Das Spenden-Motto „Bremer helfen Bremern“ geht auf Bremens berühmten Bürgermeister und Initiator der Spendensammlungen Wilhelm Kaisen (1887 – 1979) zurück.

In diesem Jahr profitiert der Caritasverband Bremen e. V. von der Spende:

Die Bahnhofsmission Bremen begleitet hilfesuchende Menschen in und um den Bahnhof. Sie reagiert wie ein Seismograph auf gesellschaftliche Veränderungen und passt ihre Arbeit an die jeweiligen Bedarfe an. Aktuell leistet die Bahnhofsmission neben Umsteigehilfen für Reisende auch Orientierung in die verschiedenen Hilfesysteme für Menschen in prekären Lebenslagen.

Die Bahnhofsmission Bremen wird zurzeit von ca. 40 bis 50 Menschen täglich kontaktiert. Etwa die Hälfte davon hält sich als Gast länger in den Räumen der Bahnhofsmission auf.

Träger der Bahnhofsmission sind der Caritasverband Bremen e. V. und der Verein für Innere Mission. Basis der gemeinsamen Arbeit ist der ökumenische Grundgedanke der Menschenwürde und Nächstenliebe. Dieser wird von Haupt- und Ehrenamtlichen getragen. 20 – 30 Freiwillige spenden ihre Zeit für diese abwechslungsreiche Tätigkeit. Sie arbeiten niedrigschwellig und unbürokratisch, wobei sie flexibel auf die Bedarfe der Besucher*innen eingehen und im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe nach Lösungen suchen.

Entstanden ist die Bahnhofsmission 1898 als Anlaufstelle für junge Frauen und Mädchen, die vom Land in die Stadt zogen und Unterstützung beim Ankommen in Bremen benötigten. Das 125jährige Bestehen wird Mitte Juni mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem offenen Mittagessen gefeiert.

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